Chronik Hof Kröger | Wörme

Älteste Zeugnisse der Besiedlung Wörmes sind Hügelgräber aus der Bronzezeit. Außerdem bezeugen Keramikscherben (ca. tausend Jahre alt), die noch immer bei Grabungen auf dem Hof Kröger zutage gefördert werden, die Besiedlung des Dorfes.

Im Findbuch des Altklosters Buxtehude wird 1352 „Wormelingen“ genannt und 1435 sowie 1437 werden Höfe in Wörme aufgeführt. Weitere ca. 31 schriftliche Nachweise bis 1879 deuten fast alle auf die zwei noch heute bestehenden Höfe in Wörme hin.

Hof Wörme Nr. 1, heute Hof Kröger, befindet sich nachweislich seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Familienbesitz. Lülff Ebeling (ca. 1600-1688) ist der erste schriftlich überlieferte Bauer auf dem Hof. Durch Einheirat ändert sich 1937 der Hofname (Elfriede Luise Magdalene Ebeling heiratet am 20.05.1937 Otto Heinrich Ernst Kröger). Aus Ebeling wird Kröger…Heute leben und arbeiten auf dem Hof die 16. und 17. Generation (Klaus-Detlef und Sonja mit Anne Line, Lülf Henrik und Jette Rebecca Kröger). Lebendige Tradition!

Lange Zeit war der Hof Kröger ein rein landwirtschaftlicher Betrieb. Wörme liegt an der Seeve. Die Wiesen in der Seeveniederung sind Futtergrundlage für das Vieh des Hofes. Der Eichenwald rund um den Hof lieferte Bauholz und ermöglichte die Eichelmast. Zahlreiche Naturquellen, die vorbeifliessende Seeve sowie die günstige Oberflächengestaltung ermöglichten 1895 die Einrichtung der ersten privaten Forellenzucht in Norddeutschland. Durch weiteren Ausbau entstanden zwei überregional anerkannte, heute verpachtete Forellenzuchten. Der landwirtschaftliche Fokus des Hofes liegt seit Beginn der 1990er Jahre auf der Haltung von Pensionspferden mit eigenem Futterbau. Die Pferde werden in modernen Außenboxen und Offenställen gehalten. Die ruhige Lage des Hofes, saftige Seevewiesen und ein hervorragendes Ausreitgelände direkt am Hof bieten allerbeste Voraussetzungen. Ein weiteres Standbein der Krögerschen Landwirtschaft ist die naturnahe Forstwirtschaft in den eigenen Mischwäldern.

Im Zuge der Sanierung historischer Hofgebäude wurde Ende der 1980er Jahre ein weiterer Betriebszweig, die Gästebewirtung, eingerichtet. Im Backhaus (erbaut vor ca. 150 Jahren; Ausgrabungen durch das Helms-Museum zeigen noch ältere Vorgänger), in der Hofscheune (eine 1767 erbaute Dreiständer-Längs-Durchfahrtsscheune; ehemals Heulager, heute unter Denkmalschutz), in der Großen Scheune (1937 erbaute landwirtschaftliche Scheune; eingeweiht mit der Bauernhochzeitsfeier von Elfriede und Otto Kröger, s. o.) sowie im Luelff’s Hus (2003; Rekonstruktion des ursprünglichen Zustandes unseres niederdeutschen Hallenhauses in Zweiständer-Bauweise aus dem Jahre 1591) finden heute fröhliche Feste in besonderem, einzigartigem Ambiente statt.

Quellen:
Kröger, Anne Line: Siedlungsgeographische Analyse am Beispiel des Raumes Wörme i. d. Nordheide (Facharbeit im Seminarfach), 2013. Dr. Hermann Schettler: Ortschronik von Handeloh, 1983. Kröger, Otto Wilhelm Gustav: Hofchronik (unveröffentliches Manuskript, ca. 1970).